Sich in lockerer Atmosphäre auf Leitungsebene kennen lernen war das Ziel der Begegnung der Kirchenvorstände des im Jahr 2023 gegründeten Nachbarschaftsraums der evangelischen Kirchengemeinden Alzey, Dautenheim, Esselborn, Eppelsheim-Dintesheim, Flomborn, Freimersheim, Kettenheim, Wahlheim. Am 24. November trafen sich etwa 20 Mitglieder der Vorstände zu Kaffee, Tee und Kuchen im Martin-Luther-Haus der Alzeyer, um als Nachbarn eines Raumes ins Gespräch zu kommen. Interessante Entdeckungen wurden schon bei der Ankunft gemacht: „Ach, bist Du auch im Kirchenvorstand? Das wusste ich gar nicht.“ Schnell war das Eis gebrochen.
An einer großen gedeckten Tafel fanden sich die KV zusammen. Nach lockeren Gesprächen und einem Bewegungsspiel des Pfarrers Frederik Ebling, bei dem unter anderem deutlich wurde, wer im KV Kinder hat und wie viele, wohin man gerne verreist, wie lange die einzelnen im Kirchenvorstand sind und wer zu welcher Gemeinde dazugehört, ging es auf Wanderung durchs abendliche Alzey, geführt vom ortskundigen Nachtwächter.
Der Nachtwächter erwartete die Gruppe am Obermarkt. Foto: Silke Düppenbecker
Vom Obermarkt aus spazierte die Gruppe über den Rossmarkt, wo in früheren Zeiten der Pferdemarkt stattfand. Am Brunnen erinnert das dicke Bronze-Kaltblut Max, geschaffen vom Neustadter Künstler Gernot Rumpf im Jahr 1985, an den mittelalterlichen Ritter und Spielmann Volker von Alzey. Die Antoniterstraße hinunter gelangt man zum Torbogen des ehemaligen Antoniterklosters. Der gotische Bogen ist das einzige erhaltene Zeugnis einer einst blühenden mittelalterlichen Klosterkultur in und um Alzey.
Vom Museum der Stadt aus (oben in der Bildmitte), einem ehemaligen Hospitalgebäude, ging es entlang der Stadtmauer in die Kleine Kirche. Dort fand eine kurze Innenbesichtigung mit Pfarrer Joachim Schuh statt. Über den Schlosshof kehrte man zum Rossmarkt zurück, wo einige aus den KV zum Abendessen einkehrten. So endete die erste Begegnung des Nachbarschaftsraums. Weitere Treffen wird es geben, dann geht‘s auf Erkundungstour in die ländlichen Gemeinden, die auch viel Interessantes aufweisen. A. K.
Mit einem selbstgeschriebenen Krippenspiel von der zwölfjährigen Marieke Thumann aus Esselborn, die seit 2023 dem Kindergottesdienstteam angehört, begann der Heilige Abend in der Kettenheimer Kirche. Im vollbesetzten Gotteshaus verkündete ein Engel Maria, dass sie schwanger werden und einen Sohn gebären wird, den Retter der Welt. Zur Volkszählung machen sich die hochschwangere Maria und ihr Ehemann Josef auf den Weg. In Bethlehem angekommen bekommen sie Unterkunft in einem Stall. Dort wird das Kind geboren. Ein Engel verkündet Hirten die Geburt, sie machen sich auf den Weg, das Neugeborene zu sehen. Auch ein Stern erscheint am Himmel, er zeigt, dass etwas Besonderes geschehen ist. Sterndeuter erkennen in ihm das Zeichen, dass ein König geboren worden ist. Auch die Weisen kommen zu Jesus.
Noch warten alle gespannt aufs Krippenspiel. Foto: Familie Michel
Der EPC auf dem Freimersheimer Kirchenplatz. Foto: Peter Seidel
Als musikalische Vorbereitung auf die Ankunft Gottes in der Welt lud der Evangelische Posaunenchor Kettenheimer Grund zum Kurrendeblasen in der Adventszeit ein. Den Auftakt bildete das Kurzkonzert mit Gelegenheit zum Mitsingen adventlicher Lieder auf dem Platz an der evangelischen Kirche in Freimersheim nach dem ersten Adventssonntag. Die anderen Orte wurden in den darauffolgenden Wochen besucht. Nach dem musikalischen Teil lud der Freimersheimer Kirchenvorstand Besucher*innen und Bläser*innen zu deftigen und süßen Köstlichkeiten in die geheizte Kirche ein. Beides: Ohren– und Gaumenschmaus wurden von den Anwesenden gerne angenommen, bot der Abend doch eine gute Gelegenheit, sich im Ort und zwischen den Gemeinden zu begegnen und auf die bevorstehende Weihnachtszeit gemeinsam einzustimmen. Danke für die gelungene Veranstaltungsreihe! A. K.
Auf eine klangvolle Reise ging es beim Kinderkonzert Ende September in der Esselborner Kirche mit Klimpermann (alias Dekanatskantor Hartmut Müller) und Opernvogel (Musiklehrerin Marianne Steinmetz) aus Alzey. Auf die Frage: „Wohin wollen wir verreisen?“ stellten sie verschiedene Ziele mit einem für das jeweilige Land typischen Musikinstrument und Klangbeispiel vor. So kamen für Frankreich das Akkordeon, Irland die Trommel, Norwegen die Geige, Spanien die Gitarre, Deutschland die Tuba und Italien die Stimme zu Gehör.
Mit Witz und Humor, ihrer Lust am Schauspiel und am Musizieren gelang es den beiden Künstlern schnell, ihr Publikum auf ihre Reise in die Welt der Musik mitzunehmen.
Foto: Anja Krollmann
Wohin die Reise geht, das konnten die großen und kleinen Konzertbesucher anhand markanter Hinweise, die Hartmut Müller und Marianne Steinmetz vor dem nächsten Land gaben, selbst erraten. Beim Kanon „Bruder Jakob“, der wie ein Refrain zwischen den einzelnen Ländern in der jeweiligen Sprache einstimmig gesungen wurde, durfte das Publikum mitsingen. Die Texte waren auf dem zum Konzert ausgeteilten Liedblatt abgedruckt.
Neben dem Singen wurde stellenweise zum rhythmischen Händeklatschen, Fußstampfen und Tanzen animiert. Auch das bekannte volkstümliche Lied: „Wem Gott will rechte Gunst erweisen“ wurde aus vielen Kehlen mitgeschmettert. Der Text stammt von dem deutschen romantischen Dichter Joseph von Eichendorff (1826).
Zwischen Instrumentalstücken, Schauspiel und gemeinschaftlichem Singen brachte Marianne Steinmetz mit ihrem glockenhellen Sopran romantische Melodien und eine Opernarie zu Gehör. Das Konzert endete wie es begonnen hatte mit einem gemeinsamen Lied. Dabei erklang der mehrstimmige Kanon „Lachend kommt der Sommer“, in den alle lauthals miteinstimmten.
Ein großes Dankeschön gilt den beiden Künstlern, Marianne Steinmetz und Hartmut Müller, deren Auftritt in Esselborn von vielen großen und kleinen Besuchern begeistert angenommen und mit langanhaltendem Applaus, Standing Ovation und „Zugabe“-Rufen sowie einer Türkollekte am Ausgang für die musikalische Arbeit mit Kindern und einem Weinpräsent, überreicht von Pfarrerin Anja Krollmann, belohnt wurde. Ein ebenso großes Dankeschön geht an Susanne Schopp vom Kirchenvorstand Esselborn und Oliver Weber von der Firma B&W, die die Organisation, den Bühnenauf– und abbau übernommen und die Technik kostenfrei zur Verfügung gestellt hatten. Bleibt zu hoffen, dass Klimpermann und Opernvogel mit einem neuen Konzert bald wieder im Kettenheimer Grund zu Gast sein werden. A. K.
Wo Menschen gemeinsam anpacken und was Gutes schaffen wollen, da erleben sie, dass es gelingt unter Gottes Segen. Vom 14. bis 16. Juli gab es ein Wiedersehen bei der Feierabendkirche in Esselborn. Mit vielen Helfer*innen und Besucher*innen wurde das Gelände der Kirche ein Ort der guten Begegnungen.
Das Areal an der Esselborner Kirche bietet ein schönes Ambiente für ein Gemeindefest der besonderen Art. Foto: Silke Müller
Neben dem Beisammensein standen besondere Veranstaltungen auf dem Programm: Am Freitagabend stellte Dekanatskantor Rainer Gross Lieder aus dem Begleitheft des Evangelischen Gesangbuchs, dem so genannten EG+, vor. Zu den Liedern, die der Kantor ausgesucht hatte, gab es Wünsche aus der Gemeinde, die ebenfalls miteinander gesungen wurden.
Beim gemeinsamen Singen der etwa 30 interessierten Gäste begleitete Rainer Gross die Gemeinde auf dem E-Piano. Fotos: Anja Krollmann
Das EG+ wurde im September 2017 von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck gemeinsam eingeführt. Es ergänzt das Evangelische Gesangbuch mit Liedern, die sich nach 1995 verbreitet haben. Die stilistisch vielfältigen Melodien von Gospel bis Taizé bilden die unterschiedlichen Frömmigkeitstraditionen in unseren Kirchen ab.
Am 15. Juli gastierte die Band „Pretty Lies Light“ mit Jochen Günther und Frank Bangert in Esselborn. Von rhythmischem Reggae wie „No Woman No Cry“, ursprünglich gesungen von Bob Marley, über Liebeslieder wie „Fields Of Gold“ von Sting bis hin zu markanten Melodien wie „In The Air Tonight“ von Phil Collins war für jeden Musikgeschmack der begeisterten Zuhörer*innen etwas dabei. Zugaben wie „Hymn“, einst gesungen von Barclay James Harvest, belohnten den lang anhaltenden Applaus und das Standing Ovation des Publikums.
Bekannte Melodien aus den 1960-er bis 1990-er Jahren mit witzigen Anmoderationen gewürzt schafften eine muntere Atmosphäre in der Kirche.
Während die Konzertbesucher im Gotteshaus die Musik genossen, begann es draußen zu regnen. Nur ein paar Hartgesottene blieben unter dem Dach des Getränkeausschanks stehen und genossen diegekühlten Getränke. Die Palette der Erfrischungen hatte sich an diesem Abend erweitert mit Cocktails von den Mädels vom Kühlen Grund. Danke an die Mädels für diese tolle Idee!
Während Freitag und Samstag mit einer Andacht in der Kirche endeten, war der Auftakt des Sonntagabends der Gottesdienst im Freien auf dem Gelände der Esselborner Kirche.
An kleinen Tischen auf Bistrostühlen sitzend feierten Menschen aus allen vier Gemeinden aus dem Kühlen Grund Gottesdienst. Fotos: Silke Müller
Gestaltet wurde die Feier von Dr. Michael Busch am E-Piano, Pfarrerin Anja Krollmann und Susanne Schopp als Liturgin. Anschließend gab es ein gemeinsames Abendessen, zu dem viele, die zum Gottesdienst kamen, etwas beigetragen hatten. Am bunten Buffet konnten alle nach Herzenslust, Hunger und Geschmack zugreifen.
Den Getränkeverkauf und Spüldienst bei der Feierabendkirche hatten Mitglieder der Kirchenvorstände aus Esselborn, Freimersheim, Kettenheim und Wahlheim übernommen. Ein herzliches Dankeschön geht an die Helfer*innen aus den vier Vorständen!
Neben dem Dienst am Getränkestand gab es Zeit für Gespräche und Begegnungen über die Gemeinde– und Ortsgrenzen hinweg. Mit Offenheit und guter Laune hießen die Kirchenvorstehenden Menschen von nah und fern auf dem Gelände willkommen.