40 Jahre gemeinsames Singen – da entsteht ein beachtliches Repertoire verschiedener Lieder, die zu Gehör gebracht werden können. Solches tat der Landfrauenchor anlässlich seines 40-jährigen Bestehens am 27. Oktober in der Wahlheimer Kirche.
Chor und Dirigent gaben ihr Bestes. Foto von Anja Krollmann
Gegründet hatte sich die singfreudige Gruppe zum zehnjährigen Jubiläum des Landfrauenvereins Wahlheim 1984. Damals war unter der Leitung des Freimersheimers Armin Drebes das Lied „Abendfrieden“ von Rudolf Desch eingeübt und aufgeführt worden. Das Lied erklang auch als Abschluss des offiziellen Konzertprogramms am 27. Oktober in der Kirche.
„Der Chor zählte bei seinem ersten Auftritt über 30 Sängerinnen.“, erinnert sich Drebes. Er ist bis heute durchgehend der Leiter der singenden Landfrauen geblieben. Zum Jubiläum am 27. Oktober 2024 standen nun 13 Sängerinnen auf der Bühne -alle, die aktuell zum Chor dazugehören, teils bestehend aus neuen, teils aus Mitgliedern der ersten Stunde der Singgemeinschaft. Das Repertoire der vergangenen 40 Jahre müssen aber alle parat haben. Dafür wurde vor dem Konzert fleißig geübt. „Bei so wenigen Sängerinnen kommt es auf jede Stimme an,“ erklärt der Dirigent, der die Moderation zwischen den einzelnen Stücken übernommen hatte. „Keine kann sich hinter der anderen verstecken.“
Zahlreiche Erinnerungen teilt der Chorleiter mit den älteren Sangesmitgliedern: Das Lied „Ave-Glöcklein“ von Franz Xaver Engelhart hatten die Landfrauen vor vielen Jahren zusammen mit dem Männergesangverein Freimersheim aufgeführt. „Das lag daran, dass der MGV zufällig denselben Leiter hatte wie der Landfrauenchor.“, schmunzelt Drebes. „Damals sangen die Frauen den Liedtext, während von Männern das Ding-Dong der Glocke dazwischen schwang.“
Für seine Treue und immer wiederkehrende Motivierung der Sängerinnen, bei Konzerten und Auftritten anlässlich von Feiern im Orts– und Gemeindeleben des kühlen Grundes wie bei privaten Anlässen, aber auch über die Ortsgrenzen hinaus mitzuwirken und dafür zu proben, dankten die Chorfrauen ihm mit weißen Rosen, die einzeln von den Damen an ihren Chorleiter überreicht wurden. Dank gab es auch für die Ehefrau des Dirigenten, die ihren Mann jeden Dienstagabend für die Chorproben entbehren muss.
Applaus spendeten die Zuhörer des sehr gut besuchten Konzerts auch dem Organisten der Kirchengemeinde, Dr. Helmut Schmahl, der zwischen den gesanglichen Parts zwei Orgelstücke zum Besten gab, nämlich das Präludium von Johann Sebastian Bach „In Dir ist Freude“ sowie die Fuge d-Moll von Johann Pachelbel. Die Andacht im Konzert hielt Pfarrerin Anja Krollmann. Passend zur Jahreszeit brachte sie zwei Gedichte von Rainer Maria Rilke „Herbst“ und „Herbsttag“ zu Gehör, mit denen sie dazu einlud, über die Vergänglichkeit des Lebens und sein Aufgehobensein in Gott zu meditieren.
Die Kollekte, die am Ende der Veranstaltung vom Chor erbeten wurde, galt der Evangelischen Kirchengemeinde Wahlheim, „weil sie, immer wenn es notwendig ist, ihre Räumlichkeiten kostenlos für den Landfrauenchor zur Verfügung stellt“, lobte Chor- und Landfrauenmitglied Annette Jacob die Gemeinde. Jacob hatte beim Auftritt am 27. Oktober die Begrüßung, Dankes- und Abschiedsworte übernommen. Das am Ausgang gesammelte Geld soll zur Anschaffung eines neuen Altarbehangs für den Weihnachtsfestkreis in der Wahlheimer Kirche sein, erläuterte sie. „Ein neues Antependium ist schon seit langem der Wunsch von Pfarrerin Anja Krollmann.“
Zum gemütlichen Ausklang des Tages luden die Landfrauen zu Kaffee und Kuchen ins benachbarte evangelische Gemeindehaus ein. Dort mussten Gedecke und Stühle noch herbeigeholt werden, so zahlreich war der Zuspruch der Eingeladenen. Die Kirchengemeinde kann sich über die eingegangene Spende freuen und dankt dem Chor und Verein sehr herzlich für die Unterstützung bei der Neugestaltung des Altarbereichs wie für den gelungenen Nachmittag in Kirche und Gemeindehaus, wodurch sie das gemeinschaftliche Leben in der Region bereichert haben! A. K.