Vom 14. Juli bis 16. Juli 2023
in und an der Esselborner Kirche

14. Juli 19 Uhr

Wunschliedersingen aus dem EG+
mit Dekanatskantor Rainer Gross
Alle sind eingeladen mitzusingen!

15. Juli 19 Uhr "Pretty Lies Light"
Zeitlos schöne Songs von Elton John,
Simon&Garfunkel, Sting, Beach Boys
bis zu eigenen Kompositionen von
Jochen Günther und Frank Bangert

16. Juli 18 Uhr Gottesdienst mit anschließendem Abendessen
in und an der Kirche, zu dem jeder/jede
etwas mitbringen kann

 

Öffnung des Kirchengeländes mit Essen– und Getränkeverkauf am 14. und 15. Juli ab 18 Uhr, Catering: Seniorenteam Esselborn, Weine und Traubensaft von heimischen Winzern sowie alkoholfreie Getränke, Cocktails von den Mädels vom Kühlen Grund



Vorwort Sommer

Liebe Leserin, lieber Leser,

Segeln ist beliebt – ob bei Schulklassen als Klassenfahrt, als privater Kurztrip von Freunden oder als teambildende Maßnahme mit Arbeitskolleginnen. Sail Training heißt es im Fachjargon. Menschen erlernen das traditionelle Segeln. Vielleicht sind Sie schon mal bei einem Segeltraining gewesen. Wer dabei war, weiß: Sail Training ist keine Kreuzfahrt. Wer aufs Schiff kommt, wird Teil der Mannschaft. Gemeinsam werden Segel gesetzt, man lernt, mit dem Tauwerk umzugehen, einen Anker zu lichten. Die UNESCO hat das Sail Training zum immateriallen Weltkulturerbe erklärt. Das Segelhandwerk hat Tradition.

Auch von Jesus wissen wir, dass er auf Schiffen unterwegs war, etwa, wenn viele Leute am See Genezareth zusammenkamen, ihn zu sehen, zu hören, dann hat er sich in ein Boot gesetzt und ist damit vom Ufer ein wenig raus auf den See gefahren. Vom Boot aus hat er den Menschen von Gott erzählt. Seine ersten Jünger, Simon und Andreas, sind Fischer gewesen, Jesus ruft sie aus ihrem Fischerboot zu sich.

Es gibt die wundersamsten Geschichten, etwa die, dass den Jüngern eines Tages, als Jesus mit ihnen im Boot ist, sehr viele Fische ins Netz gehen, so dass die Jünger fürchten, die Netze würden reißen, weil das Gewicht der Fische zu schwer für ihre Netze ist. Es gibt die Geschichte, dass Jesus zu Fuß über den See zu seinen Jüngern ins Boot geht. Und es gibt die Geschichte, dass er mitten auf dem See mit seinen Freunden in einen Sturm gerät, und er stillt den Sturm, indem er ihm befiehlt zu schweigen. Segeln ist ein Teil der christlichen Bibel, auch ein Teil der christlichen Kultur: Die Kirche als Gemeinschaft von Menschen vergleichen wir mit einem Schiff. Da gibt es verschiedene Aufgaben an Bord, aber auch verschiedene Wetter, unterschiedliche Ereignisse, der eine Kirchengemeinde ausgesetzt ist. Der Raum, in dem wir Gottesdienst feiern, heißt Kirchenschiff. Manche Kirchendecke sieht sogar aus wie der umgekehrte Bauch eines Schiffes: aus Holz gebaut und nach oben hin gewölbt. Kirche und Christsein hat was mit Schifffahrt zu tun.

Auch das Leben möchte ich mit einer Schifffahrt vergleichen: Wenn wir klein sind, dann ist das Schiff, mit dem wir starten, zunächst auf einem Rinnsal unterwegs. Wir sind eingebettet in eine Familie, in der Menschen uns lieben, einfach weil es uns gibt, in der sie für uns sorgen, uns beschützen, damit uns nichts Schlimmes geschieht. Mit der Zeit wird das Wasser, auf dem wir unterwegs sind, größer. Es ist ein Bachlauf wie der Aufspringbach oder die Weidasser. Noch ist das Wasser flach, wir können den Grund sehen. Unserem Schiff kann nicht viel passieren.

Der Bach windet sich durch grüne Wiesen, an Bäumen, Feldern und Weiden vorbei. Irgendwo quaken Frösche, schnattern Enten, singen Vögel. Libellen schwirren über die Wasseroberfläche dahin. Tiere kommen zum Bach, um zu trinken. Manchmal spielen Kinder am Ufer oder stehen nacktbeinig darin. Mit der Zeit wird der Bachlauf größer. Von der Familie, die uns umgibt, kommen wir in den Kindergarten, lernen neue Menschen kennen: gleichaltrige und ältere Kinder, Erzieherinnen und Erzieher. Kinder und Eltern sehen sich nicht mehr den ganzen Tag. Immer wieder heißt es Abschied nehmen. Aber man weiß auch, wir sehen uns bald wieder.

Der Bach, auf dem wir segeln, ist etwas wilder geworden – mit Steinen, an denen wir uns stoßen können. Manchmal tun sie uns weh, dann sind Menschen da, die uns trösten. Wir lernen, uns der Strömung anzupassen, manchmal halten wir auch dagegen. Um manche Hindernisse kommen wir leicht herum, andere stehen uns im Weg. Aber die Fahrt geht weiter.

Der Bach fließt jetzt in einen größeren hinein, wie die Weidasser in die Selz. Wir kommen in die Grundschule, lernen noch mehr neue Menschen kennen. Manche werden unsere Freunde, wir freuen uns, wenn wir sie sehen. Anderen gehen wir lieber aus dem Weg. Manchmal bläst der Wind uns schon im Schulbus rau entgegen. In manchen Fächern tun wir uns leicht, in anderen eher schwer.
Aber die Fahrt geht weiter.

Der Bach, auf dem wir sind, mündet in einen Fluss, so wie die Selz in den Rhein. Jetzt sind schon größere Schiffe unterwegs: Frachtlaster und Ausflugsdampfer, die zwischen der Schweiz und den Niederlanden hin- und herpendeln. Fähren mit Pkws darauf kreuzen unsere Rinne. Wir müssen vorsichtig sein, aufpassen, dass wir nirgends anrempeln, keinen Paddeler oder Surfer übersehen, uns an die Wasserverkehrsregeln halten. Wir lernen, achtsam mit uns und anderen umzugehen.

Bei Bingen beginnt der Mittelrhein mit seinen Burgen. Die Schule, in die wir gehen, ist jetzt eine andere, eine Realschule plus, IGS oder ein Gymnasium. Wir ahnen, dass es noch dauern wird, bis wir am Ziel sind. Erst einmal passieren wir die deutsch-niederländi-sche Grenze. Irgendwo vor uns liegt Rotterdam, der Hafen, wo der Fluss ins Meer übergeht. Die Nordsee ist nicht mehr weit. Und mit der Nordsee, das wissen wir, wird es wieder einen neuen Lebensabschnitt geben: Wir kommen ins Erwachsenendasein. Dann liegt das Meer direkt vor uns, blau bis zum Horizont. Wir können raussegeln zu den Ozeanen, andere Kontinente erleben, die Welt erkunden. Wir werden Weite und Freiheit atmen, uns aufmachen zu neuen Ufern. Das ist spannend und interessant, aber auch beängstigend zugleich.

Denn auf dem Meer gibt es keine schützenden Ufer, keine Familie, die schnell mal für uns einspringt. Hier sind wir manchmal allein, Wind und Wellen ausgeliefert. Stürme peitschen uns entgegen. Ihnen gilt es, Stand zu halten. Nebel zieht auf. Wohl dem, der jetzt die Orientierung behält, der weiß, wo er hinwill, der sein Ziel vor Augen hat und die Route findet. Auf See braucht es einen Kompass und eine Seekarte, ein Echolot und einen Anker. Und wir sollten wissen, wie mit ihnen umzugehen. Hoffentlich ist der Mast unseres Schiffes stabil, sind die Segel stark genug, dass sie was aushalten können! Glauben kann helfen. Manche Seeleute haben sich ihren Glauben sichtbar auf die Haut tätowiert, Symbole der christlichen Seefahrt, wie etwa das Kreuz.

Eigentlich ist es ein grausames Folterinstrument der Römer, es erinnert an den Tod. Für uns Christen aber steht das Kreuz vor allem für Ostern, für die Auferweckung Jesu. Durch sie ist es zum Symbol des lebendigen Gottes geworden, ein Zeichen Jesu Christi. Wo immer wir in der Welt sind: Wenn wir ein Kreuz sehen – ob an einem Haus, auf einem Friedhof, am Wegesrand oder auf einem Berg, dann wissen wir, dass da irgendwo Christen sind. Wir sind nicht allein auf der Welt. Wo ein Kreuz ist, ist meist auch eine Kirche, werden wir eine Gemeinschaft finden, die uns bei sich aufnimmt.

Das Kreuz steht für den Glauben an Jesus Christus und an seine Kirche. Diesen Glauben haben wir mit vielen Menschen gemeinsam. Der Anker bedeutet Hoffnung. Christen hoffen darauf, dass es trotz der Wellen, der Weite, die uns umgibt, der Wassertiefe unter unserem Schiff einen festen Grund gibt, einen verlässlichen Boden, an dem wir festmachen können, auch wenn wir ihn nicht sehen. Im Meer ist oft kein Boden zu erkennen und dennoch ist er hier. Dieses Fundament, das unseren Anker hält, wenn wir ihn werfen, ist Gott selbst. Er ist der Grund, dass es uns gibt so wie alles Leben auf der Erde.

Ein weiteres Symbol der christlichen Seefahrt ist das Herz, es steht für die Liebe. Sie ist wichtig, ohne sie gäbe es kein Leben. Liebe brauchen wir so dringend wie die Luft zum Atmen, wie den Wind in den Segeln. Gottes Geistkraft ist die Liebe. Sie ist der Puls, der Herzschlag, der belebt, der uns hinzieht zu Gott, zu den Menschen und zu uns selbst. Aus diesem Dreiklang besteht die Liebe: „Du sollst den Herren, deinen Gott lieben aus deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und aus deinem ganzen Denken und aus deiner ganzen Kraft. Und du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Matthäusevangelium, Kapitel 22, die Verse 37 bis 39).

Gott meint es gut mit uns, deshalb hat er uns Regeln gegeben: die zehn Gebote. Wo sie beachtet werden, sorgen sie für ein gutes Zusammenleben. Gott schützt das Leben auf der Erde und will, dass es erhalten wird, dass die Erde als guter Lebensraum für viele auch künftigen Generationen offensteht. Jesus hat die zehn Gebote in seinem Doppelgebot der Liebe zusammengefasst: Gott achten, seinen Willen respektieren, achtsam mit seinen Mitmenschen sein und achtsam mit sich selber umgehen.

„Was du nicht willst, was man dir tu, das füg auch keinem andern zu.“, so sagt der Volksmund. Der Philosoph Immanuel Kant hat diese Weisheit als kategorischen Imperativ formuliert: „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ Anders gesagt: Handle so, dass du niemanden schädigst, weder dich noch andere. Solche Verhaltensweisheiten sind Seekarten, sie helfen durchs Leben.

Wer auf den Weiten des Meeres zurechtkommen will, der braucht eine Seekarte und einen Kompass, ein Gewissen und ein Herz, das für uns und andere schlägt, das uns sagt, was richtig ist und was falsch. Und wenn wir nicht sicher sind, was richtig ist und was falsch, dann schauen wir in die Seekarte, lesen wir in der Bibel. In der Heiligen Schrift finden wir die zehn Gebote und das Doppelgebot der Liebe. Mehr braucht es nicht, aber auch nicht weniger.

Gott hat uns für die Reise durchs Leben gut ausgestattet. Alles, was wir brauchen, hat er uns mitgegeben. Wo wir mit Gott unterwegs sind, wird die Reise gut werden, trotz der Stürme und Wellen, die uns manchmal bedrohen und Angst machen. Mit Gott gelingt die Fahrt, kommen wir sicher ans Ziel.

Einen guten und segensreichen Weg, ob in den Urlaub oder nach Hause, wünscht Ihnen Ihre Gemeindepfarrerin Anja Krollmann!

 


 

Küster/in gesucht!

 

Stellenausschreibung der Evangelischen Kirchengemeinde Freimersheim

Die Evangelische Kirchengemeinde Freimersheim sucht ab sofort

eine/n Küster/in (m/w/d)

mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 2 Stunden.

Die Tätigkeit beinhaltet im Wesentlichen den Küsterdienst bei den vierwöchigen Gottesdiensten und anderen Veranstaltungen, einschließlich der Pflege des Außenbereichs an der Kirche.
Die Vergütung erfolgt nach KDO, Entgeltgruppe E 4.

Voraussetzung für die Einstellung ist die Mitgliedschaft in einer der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) angehörenden Kirche.
Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung berücksichtigt.

Nähere Informationen erhalten Sie bei Pfarrerin Anja Krollmann (Vorsitzende des Kirchenvorstandes), Telefon: 06731-43358.

Bitte senden Sie Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen an Evangelische Kirchengemeinde Freimersheim, Kirchgasse 39, 55234 Kettenheim.