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Musikalisch gestaltet wurde die Wiedereröffnung der Kettenheimer Kirche am Freitag, 27. November, durch das Ensemble Ariadne Musica, das mit Werken barocker Kirchenmusiker den Raum spirituell erfüllte. Zu Gehör kamen Arien aus Kantaten von Johann Sebastian Bach, die Vertonung des Psalms 104, Verse 33 und 34 von Alessandro Grandi, die Sonata "La Follia" von Arcangelo Corelli sowie Ausszüge der Suite G-Dur für Violoncello von Johann Sebastian Bach. Vom selben Meister stammten das Praeludium G-Dur BWV 568 und der Choral "Wer nur den lieben Gott lässt walten" BWV 691, mit denen das Konzert von Eric Bohn an der Orgel eröffnet wurde. Außerdem konzertierten Manuela Neuser (Sopran), Monika Schulz (Violine) und Günter Schulz (Violoncello). Das Publikum belohnte die Musiker mit lang anhaltendem Applaus, der von diesen mit der Arie "Jesus soll mein erstes Wort" aus der Bach-Kantate Nr. 171 als Zugabe erwidert wurde.
Die Wochen seit Oktober waren hektisch. Verschiedene Firmen legten in der Kettenheimer Kirche gleichzeitig Hand an, um die Sanierung des Gebäudes zum geplanten Termin rechtzeitig fertig zu stellen. Die letzten Malerarbeiten erfolgten im unteren Bereich des Turmes. Dort wurden die Wände hellgelb, Fensterrahmen und Turmbogen in kräftigem Rot gestrichen. Das Rot ist durch graue Linien unterteilt, so dass einzelne Steine angedeutet sind. Der Turm, der aus dem 10. oder 11. Jahrhundert stammt, ist der älteste Teil des Bauwerks. Innen hebt er sich im neuen Anstrich durch kräftigere Farben optisch vom barocken Kirchenschiff ab.
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Im Gewölbe des Turmes wurde eine historisch ältere Putzschicht gefunden, die im Zuge der Innenrenovierung durch einen Oberanstrich konserviert und dadurch erhalten wurde.
Foto von Heike Butz
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Wie gastfreundlich Freimersheimer sind, haben Menschen aus dem Flüchtlingslager in Alzey erlebt. Der Frauenkreis, Glieder aus dem Kirchenvorstand und die Pfarrerin hatten am 21. Oktober zum Kaffee ins Evangelische Gemeindehaus eingeladen. Die Veranstaltung war über das Ev. Dekanat beim Roten Kreuz angemeldet worden.
Helfer aus der Gemeinde hatten am Nachmittag die Gäste aus dem Zeltdorf im Industriegebiet abgeholt und zum Gemeindehaus gefahren. Damen aus Frauenkreis und Kirchenvorstand hatten Kuchen gebacken, Kaffee und Tee gekocht, Tische gedeckt und liebevoll mit buntem Herbstlaub, Kerzen und Blumen dekoriert. Mirco, ein junger Orgelschüler und ehemaliger Konfirmand aus der Gemeinde, spielte als Willkommensgruß Werke von Bach, Händel und Mozart auf dem Klavier vor.
Auch in den kommenden Tagen zumindest so lange es das Zeltdorf in Alzey gibt - werden Nachmittage der Begegnung stattfinden. Wenn jemand einen Kuchen backen, beim Kaffee kochen und Tische decken helfen oder Fahrdienste übernehmen will, der melde sich im Pfarramt in Kettenheim.
Wer sich darüber hinaus in der Nächstenliebe üben und christlichen Glauben auf dem Gebiet der Flüchtlingshilfe praktizieren will, der kann auch spenden auf das Konto der Diakonie: IBAN DE68 5206 0410 0000 5025 02, BIC GENODEF1EK1, Evangelische Bank, oder online: www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden
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Stolz zeigt eines der neuen Schulkinder seinen befestigten Abdruck an der Station. |
Mit ökumenischen Schulgottesdiensten begann das neue Schuljahr. Für Kinder, die die Grundschule in Flomborn besuchen, gestaltet Pfarrerin Anja Krollmann evangelischerseits die Feier mit.
Am 7. September fand der Gottesdienst der 2. bis 4. Klassen in der katholischen Kirche in Ober-Flörsheim statt. Am Tag darauf kamen die Erstklässler zur Einschulung. Beim Einschulungsgottesdienst führten große gelbe Fußspuren im Gang der Kirche zum Altar. Dort hatten Gemeindepädagogin Tanja Jeuck und Pfarrerin Anja Krollmann drei Stationen aufgebaut. Bei ihrer Ansprache verdeutlichten sie, dass Gott mitgeht wie ein unsichtbarer Freund, von der Geburt, in den Kindergarten und in die Schule.
Nach dem Segen, der den Erstklässlern am Altar von Pfarrerin oder Gemeindepädagogin zugesprochen wird, bekamen die neuen Schüler einen kleinen Fußabdruck in die Hand, den sie am Foto ihrer Schule festmachen durften. Das Bild der großen und kleinen Spuren wurde nach dem Gottesdienst im Schulgebäude aufgehängt.
Gefertigt hat die großen Fußabdrücke Hannah Butz aus Kettenheim. Ihr sei für diese Mitarbeit herzlich gedankt!
Kaum wiederzuerkennen ist der Innenraum der Kettenheimer Kirche: Nachdem der frisch verlegte Sandsteinboden durch Vlies und Hartfaserplatten abgedeckt worden war, wurde im gesamten Kirchenschiff ein Gerüst mit Fangschutz aufgestellt und der alte Verputz vom Boden bis zur Decke entfernt. Neue Stromkabel wurden verlegt und offene Stellen im Mauerwerk beigemauert. Im Juli kam der Feuchte regulierende Unterputz auf die Wände, auf den der Oberputz aufgebracht worden ist. Im Gewölbe des romanischen Turmes, der aus dem 14. Jahrhundert stammt, ist eine historisch ältere Putzschicht gefunden worden, die - vom neuen Oberputz geschützt - erhalten geblieben ist. Die Decke des Kirchenschiffs wurde gereinigt und mit einem Putzgrund gestrichen. Im September, wenn die Wände gestrichen, Gerüst und Schutzplatten vom Boden entfernt worden sind, soll der neue Altar aufgebaut werden.
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Der abgehauene Putz wurde aufgeladen und in mühevoller Arbeit aus der Kirche transportiert.
Foto von Heike Butz
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