Etwa 200 Menschen kamen zum Gemeindefestgottesdienst am 19. Juni in den Pfarrgarten nach Kettenheim.
Trotz kühler Temperaturen und Wolken am Himmel: Der Garten füllte sich mit Gästen.
Fotos von Ulli Schmadel
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Musik war das Motto, um das sich an diesem Tag alles drehte, denn der Ev. Posaunenchor Kettenheimer Grund feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Den Gottesdienst hat er,wie es beim Gemeindefest im Kettenheimer Grund üblich ist, musikalisch mitgestaltet.
Musikalisch aktiv waren Kinder, Erzieherinnen und Eltern, die sich am Gottesdienst mit zwei Liedern beteiligt haben. Das Lied "Wir feiern heut' ein Fest", mit dem der KiTa-Chor begonnen hatte, wurde als Zugabe beim zweiten Mal mit der feiernden Gemeinde gemeinsam gesungen.
Wie viel Freude gemeinsames Singen und Tanzen machen kann, erlebten Kinder und Erwachsene im Gottesdienst, als sie die Zugabe des KiTa-Chores sangen. |
Bewegt war das Anspiel der Kirchenvorsteherinnen aus Freimersheim, Elisabeth Niederdräing und Andrea Schmadel, das sie zusammen mit Mirco Schmadel und Pfarrerin Anja Krollmann im Gottesdienst aufgeführt haben. Dargestellt wurde die Geschichte von König Saul, der mal heftig wütend, dann wieder todtraurig war und so sehr unter seinen Gemütsschwankungen litt, dass er das Land nicht mehr regieren konnte, denn alle fürchteten ihn und niemand traute sich mehr, zu ihm in den Thronsaal zu kommen. Auch die Minister, die sich um den König sorgten, wussten bald keinen Rat mehr: Weder die Musik des Ev. Posaunenchores, der beim Anspiel mitwirkte, noch das Summern eines Kazoos konnten Saul fröhlich stimmen. Erst der Gesang des Hirtenjungen David machte ihn ruhig und froh. Zur Feier des Tages und als Abschluss des Anspiels sangen der König, sein Hofstaat, KiTa-Kinder und Gottesdienstbesucher gemeinsam ein Lied mit Kazoo. Diese kleinen Instrumente aus Plastik waren zuvor an die Kinder ausgeteilt worden. Zur Erinnerung an David und Saul durften sie die Kazoos behalten.
Andrea Schmadel (Mitte im Bild) brillierte als Saul, Anja Krollmann (links) und Mirco Schmadel (rechts) waren die Minister. Elisabeth Niederdräing spielte den David. |
Die Fürbitten lasen junge Mitarbeiterinnen aus dem Kindergottesdienst-Team, die im Anschluss an den Gottesdienst die Bastel- und Malstation für die jüngeren Festteilnehmer betreuten. Gebastelt wurden Regenmacher aus Pappe, die mit Nägeln bespickt und Körnern gefüllt, an beiden Enden verschlossen und danach bunt angemalt wurden. Beim Drehen der fertigen Röhren ist ein leises Rieseln zu hören, das beruhigend und wohltuend wirkt. Verabschiedet wurde im Gottesdienst die Austrägerin des Gemeindebriefs in Kettenheim, Michaela Jung, die in dieser Funktion über 13 Jahre für die Kirchengemeinde tätig war. Vorgestellt wurden die neuen Konfirmanden, die seit Juni den Unterricht besuchen, der von Pfarrerin Anja Krollmann und Kirchenvorsteherin Andrea Schmadel gestaltet wird.
Neun Mädchen und drei Jungen nehmen dieses Jahr am Unterricht teil. |
Im Anschluss an den Gottesdienst begann der Essens- und Getränkeverkauf im Garten. Gleichzeitig setzte sich das musikalische Programm fort. Als erstes kam das "Rhoihesse Alphornecho" zu Gehör. Stücke wie "Abendruhe", "Bi de Rinder", "Uff de Schafsweid" ließen Bilder der alpenländische Bergwelt vor dem geistigen Auge entstehen.
Zwischen den Stücken gab der Leiter des Ensembles Informationen über die Herstellung der Instrumente und dargebotenen Lieder. |
Die Trachten- und Brauchtumsgruppe des Alzeyer Carneval Vereins tanzte in rheinhessischem Kostüm und bereicherte damit die Feier. Bei den tanzenden Paaren waren Elisabeth Oberhellmann (Kirchenvorsteherin aus Esseborn) und ihr Ehemann Gerd dabei, die den Auftritt organisiert haben. Zu guter Letzt wurde es schottisch im Garten: Drei Dudelsäcke und eine Trommel spielten auf und entführten die Besucher gedanklich in die Highlands.
Doch auch die Dudelsackgruppe stammt aus Rheinhessen, in der seit kurzem der Freimersheimer Mirco Schmadel mitspielt. Bei dem abwechslungsreichen Programm hielt es viele Gäste im Garten. Kaffee und Kuchen sorgten am Nachmittag für das leibliche Wohl.
Die feiernde Gemeinde genießt den Tag im Pfarrgarten. |
Ein Blickfang und Anziehungspunkt war der Stand der Familie Düppenbecker aus Kettenheim. Sie verkaufte Kunstdrucke, deren Erlös (200 Euro) sie der Kirchengemeinde gespendet hat. Ein herzliches Dankeschön für diesen Einsatz!
Herzlicher Dank gilt allen, die zum Gelingen des Festes etwas beigetragen haben, vor allem den zahlreichen Helferinnen und Helfern aus Kirchenvorständen und Gemeinden, die beim Aufbau und Abbau mit angepackt und Standdienste übernommen haben! Danke auch für die Kuchenspenden!
Dank geht an den Esselborner Bastelkreis, der das Geschirr und Besteck fürs Gemeindefest den Ev. Kirchengemeinden im Kettenheimer Grund als Neuerwerb finanziert hat! Danke auch an Familie Oberhellmann, die den Toilettenwagen und das Zelt aus Esselborn organisiert und dessen Aufbau unterstützt hat. All diese Gesten trugen mit dazu bei, dass es ein schönes Fest war, bei dem Jung und Alt zusammenkamen, um Gemeinschaft zu erleben und Gott für dieses Zusammensein zu danken.
Spaß war bei der Arbeit offensichtlich dabei, das zeigen die fröhlichen Gesichter der Damen an der Essensausgabe. Die durften sich, nachdem der Hunger der Gäste gestillt war, ebenfalls stärken und gemütlich beisammen sein. |
Ca. 1.800 Euro wurden beim Gemeindefest eingenommen. Da die Preise sehr familienfreundlich waren, wurde kein Gewinn gemacht. Dafür wurden umso mehr Menschen im Pfarrgarten willkommen geheißen. Die sind nämlich das wahre Kapital unserer Gemeinden, aus denen Gott seine Kirche baut. Die Kollekte, die im Gottesdienst eingesammelt wurde, betrug 400 Euro und kam dem Ev. Posaunenchor zugute. Davon werden zum Beispiel Instrumente gekauft und Notenmaterial angeschafft. Am 3. Advent findet das Jahreskonzert des Chores statt. A.K.