16 Jugendliche ließen sich dieses Jahr im Kettenheimer Grund konfirmieren. Am 5. Mai feierten die Esselborner Jeanne Reßler, Tobias Bohrmann, Lucas Tauchert, Niklas Unger und Sven Wernersbach sowie die Wahlheimerinnen Samira Bernhard, Katharina Leonhard und Julia Lepherc in Esselborn Konfirmation. Am 12. Mai folgten Anna-Lena Brückmann, Niklas Giehl, Fabian Hoffmann, Jan Oelmann, Amanda Schölch und Tim Schröder aus Freimersheim sowie Sabrina Roepke aus Kettenheim. Diese wurden in Freimersheim konfirmiert. 

Den Vorstellungsgottesdienst aller 16 Jugendlichen gab es am 28. April in Wahlheim. Den Inhalt der Feier hatten die Konfirmanden mit Pfarrerin Anja Krollmann und Betreuerin Andrea Schmadel vom Kirchenvorstand Freimersheim selbst vorbereitet und gehalten. Glaubensbekenntnisse, Texte zu den von den Konfirmanden ausgesuchten Konfirmationssprüchen und das Fürbittengebet stammten aus der Feder der Jugendlichen. Drei Fotostorys zum Thema „Abendmahl“ wurden präsentiert. Die waren im Januar auf der Konfirmandenfahrt in Bad-Homburg vorbereitet worden.

Unter dem Stichwort „Freiheit“ erinnerte ein Teil der Gruppe an den Auszug aus Ägypten. Ihn feiern die Juden jedes Jahr mit dem Passahfest. Das Fest beginnt mit einem Sederabend, bei dem bestimmte Speisen gegessen und Wein getrunken werden. Das Sedermahl war das letzte Abendmahl Jesu, das er mit seinen Jüngerinnen und Jüngern gefeiert hat. Es erinnert daran, dass das Christentum im Judentum wurzelt.

Eine andere Gruppe zeigte Fotos zum Thema „Gemeinschaft“. Dazu hatte sie sich eine Geschichte ausgedacht, bei der eine Gruppe Streetworker einem Obdachlosen hilft und ihn in die Gemeinschaft aufnimmt. Auch beim Abendmahl kommen Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammen. Gott versammelt sie um einen Tisch. Sie alle gehören zur Gemeinschaft Jesu. Abendmahl und Nächstenliebe brauchen eine Gemeinde, um gelebt zu werden.

Bei der dritten Bildgeschichte ging es um „Vertrauen“. Die Gruppe ließ ihre Geschichte in der Schule spielen, in die eine neue Schülerin kommt und Freunde findet, die ihr sogar ein Geheimnis anvertrauen. Im Christsein geht es darum, Gott zu vertrauen. Für eine Gemeinde kann es lebensnotwendig sein, einander vertrauen zu können.

Neben den Bildgeschichten standen zwei Taufen im Zentrum des Gottesdienstes. Die Konfirmandinnen Amanda Schölch und Julia Lepherc hatten, nachdem sie den Konfirmandenunterricht besucht haben, sich dafür entschieden, sich taufen zu lassen, um Teil der christlichen Gemeinde zu sein. Nach dem Gottesdienst gab es das obligatorische Gruppenfoto.

Die Konfirmanden mit Pfarrerin Anja Krollmann und der ehrenamtlichen Betreuerin Andrea Schmadel nach dem Vorstellungsgottesdienst an der Wahlheimer Kirche.
Foto von Alexa Machemer

Texte, die die Jugendlichen für den Vorstellungsgottesdienst geschrieben haben, sind zu wertvoll, um nur ein einziges Mal gehört zu werden. Hier sind Beispiele von Glaubensbekenntnissen und Auslegung von Konfirmationssprüchen abgedruckt.

Über ihren Glauben berichtet Anna-Lena Brückmann:

Mein Glaubensbekenntnis lautet: Ich glaube an Gott, dass er immer bei uns ist und uns beschützt, auch wenn wir ihn nicht sehen können, sondern nur spüren. Er hat uns alle gleich lieb, egal wie wir sind und wie wir aussehen. Wenn ich bete, habe ich das Gefühl verstanden zu werden. Amen.

Von ihrem Glauben schreibt Katharina Leonhard:

Ich glaube an Gott, der die Erde erschuf. Mir ist aber nicht klar, wie er das tat. Auch wenn er nicht sichtbar ist, für mich ist und bleibt er immer in meiner Nähe. Ich glaube an Jesus Christus. Er war der König der Juden, tat vieles für die Menschen. Sein Tod war qualvoll, aber seine Taten leben weiter. Ich glaube an den Heiligen Geist, den Wächter der Menschen. Er sitzt bei mir im Herzen und schaut auf mich. Amen.

Über ihren Konfirmationsspruch gibt Sabrina Roepke Auskunft:

Mein Konfirmationsspruch lautet: “Ein Mensch sieht, was vor Augen ist, der Herr aber sieht das Herz an.“ Der Spruch steht im ersten Buch Samuel Kapitel 16, Vers 7. Er bedeutet für mich, dass Menschen manchmal nach dem Äußeren urteilen und nicht nach den inneren Werten.  Ich hoffe, dass ich vor Gott sein kann, wie ich bin, dass ich mich nicht verstellen muss, weil Gott es merken würde. Mir ist wichtig, dass dieser Spruch mein Leben begleitet und mir in schwierigen Situationen hilft, mich richtig zu entscheiden.

Über seinen Konfirmationsspruch hat sich auch Sven Wernersbach Gedanken gemacht:

Mein Konfirmationsspruch lautet: Jesus spricht: “Mit der neuen Welt Gottes ist es wie mit einem Senfkorn, das auf

ein Feld gesät wird.“ Er steht in Matthäusevangelium Kapitel 31, Vers 13. Mir gefällt an dem Spruch, dass man ihn auf verschiedene Weise interpretieren kann.

In dem Buch “Die Päpstin“ wird der Spruch so erklärt:

“Es bedeutet, dass der Glaube wie ein Senfkorn ist. Man pflanzt ihn im Herzen ein, genauso wie ein Samen im Garten gepflanzt wird. Wenn man den Samen des Senfkorns hegt und pflegt, wird ein wunderschöner Baum daraus wachsen. Wenn man seinen Glauben hegt und pflegt, wird man das himmlische Königreich erlangen.“

Eine weitere Interpretation aus “Die Päpstin“ lautet: “Die Kirche hat klein angefangen. Sie ist im Dunkeln gewachsen und nur Christus und die 12 Apostel haben sich um sie gekümmert, aber dann ist die Kirche zu einem riesigen Baum herangewachsen. Ein Baum, dessen Schatten über die ganze Erde fällt. Und die Vögel, die in den Zweigen nisten, sind die Gläubigen, die Errettung in der Kirche finden, genauso wie die Vögel in den Zweigen des Baumes Schutz finden.“

Die Kirche kann jedem Halt geben und ich hoffe, dass mir mir diesen Halt gibt. Meine Interpretation ist, dass aus dem kleinen unscheinbaren Senfkorn ein wunderschöner, großer Baum wird, der Samen trägt. Diese Früchte ernähren die Vögel, die in der Gemeinschaft fressen und zwitschern. Ich hoffe, dass mein Glaube auch weiter wachsen kann und ich meine Ziele glücklich erreichen werde.

Ich bin ein Teamplayer und sehe den Erfolg, wenn man etwas im Team erreichen will. Die Gemeinschaft in der Kirche oder auch im Sportverein ist für mich sehr wichtig. Ich wünsche mir, dass ich in einer glücklichen Familie lebe und dass ich weiterhin in einem guten Team Fußball spielen kann und viele Freunde haben werde. Wenn es mir mal nicht so gut geht, hoffe ich, dass Gott und meine Freunde für mich da sein werden.

In der letzten Kercheglock war ein Praktikumsbericht dem falschen Autor zugeordnet worden. Nicht Tim Schröder schrieb über den Projektchor, sondern Niklas Giehl. Er hatte als Anonymus berichtet, und sein Bericht war daher nicht richtig zugeordnet worden. A. K.