Trotz Corona und den damit verbundenen Schutzmaßnahmen andere zu treffen, ist das Ziel des Jugendtreffs „Die Chiller“. Der Treff hat seine Räume im Ev. Gemeindehaus in Wahlheim, wo bis vor einigen Wochen Jugendliche mit Mitarbeitenden des Ev. Dekanats Alzey-Wöllstein regelmäßig donnerstags zusammengekommen sind. Seit der Pandemie ist das Gemeindehaus für solche Angebote geschlossen. Persönliche Begegnungen in Gruppen sind durch die gesetzlichen Regelungen untersagt.

Also ließen sich die Mitarbeitenden des Treffs: Kerstin Schuh, Gemeindepädagogin des Ev. Dekanats, und Sina Fuchs, ehrenamtliche Mitarbeiterin aus Esselborn, etwas einfallen, damit die Chiller in Kontakt bleiben. Sie luden die Jugendlichen zu Wettspielen ein, die jeder und jede für sich Zuhause machen und mit dem Handy aufnehmen kann. Dabei kamen witzige Situationen und Fotos zustande, die wir in diesem Gemeindebrief abdrucken dürfen. Kerstin Schuh erklärt dazu:

„Täglich neue Herausforderungen durch Corona. Eine neues Konzept musste auch für den Jugendtreff „Die Chiller“ gefunden werden. Jugendgruppe via Handy? Ist das möglich? Wird das funktionieren? Wir waren überzeugt davon und starteten unsere „Chiller Challenges“. Probieren geht über Studieren. „Chiller Challenges“ - Was heißt das? Da es uns wichtig war, weiterhin in Kontakt zu bleiben, kamen wir auf die Idee, mit wöchentlichen Aufgaben, Gesprächen und Videoanrufen, diese neue Herausforderung des Kontaktverbotes anzunehmen. Die Challenges sollten unterschiedliche Themen aufgreifen, um die Interessen und den Austausch innerhalb der Gruppe zu ermöglichen und auch in diesen anderen Zeiten einen festen Platz in unserem veränderten Leben zu haben. Haben Sie schon mal versucht, Zeitungsbälle durch ein Klebebandgitter in Ihrer Zimmertür zu werfen?"

Fotos: privat
Fotos: privat
"Wie würde eine Kopfbedeckung bei Ihnen aussehen, wenn Sie nur Haushaltsgegenstände und ein Tier verwenden dürfen?"

  "Es gab jedoch nicht nur Albernheiten in unseren Challenges. Auch Gedanken um die jetzige Zeit und unserer Zukunft fanden zum Beispiel beim „Visionboard“ ihren Platz.

Fotos: privat
Fotos: privat
Ein Visionboard ist eine Ziel- oder Traumcollage, die aus Bildern, Stichworten und positiven Wertungen besteht. Wer sich seine Ziele, Träume und Wünsche vor Augen hält, kann sie leichter verwirklichen.

 „Querdenken und Krimis lösen, kann man auch per Telefon. Nacheinander setzte sich ein Mosaikteil zum anderen, der ein oder andere Gedankengang führte zum Schmunzeln und Lachen. Aber der Code konnte gemeinsam geknackt werden.“

Foto: privat
Foto: privat

 

„Beim Austausch von Lieblingsrezepten fand sich mancher Meisterkoch und bereitete seiner Familie einen kulinarischen Genuss.“

Passend zur Jahreszeit: Erdbeertiramisu, schön angerichtet.
Passend zur Jahreszeit: Erdbeertiramisu, schön angerichtet. (Foto: privat)

 
„Kunst und Kultur behaupteten ihren Platz bei unserer vertonten Lesung „Boy 7“. Das gemeinsame Lesen dieses Buches regte uns zum Diskutieren und Nachdenken an. Videoanrufe vermittelten ein bisschen das Gefühl, sich näher zu sein oder auch mal für einen kurzen Augenblick beim anderen daheim. Das war sicherlich eine etwas ungewöhnliche Form des „Zusammenkommens“. Aber in diesen anderen Zeiten braucht es auch andere Wege und Begebenheiten, die es uns ermöglichen, im Gespräch zu bleiben und voneinander zu hören.“

Regenbogenkreuz

Das Regenbogenkreuz ist das Zeichen der Evangelischen Jugend in Hessen und Nassau. Kerstin Schuh erklärt das Symbol und was es für uns – gerade auch in dieser Zeit – bedeutet:

„Himmel und Erde verbinden sich. Der Regenbogen ist ein buntes Zeichen des Friedens. Er zeigt die Schönheit der Welt, ist eine Brücke zwischen Himmel und Erde. Sein Licht lässt uns staunen und erweitert unseren Horizont, ist himmlisch und unbegreiflich. Jeder sieht dieses Zeichen anders. In der Geschichte von Noah zeigen Taube und Regenbogen: Die schwere Zeit ist vorbei. Hab keine Angst. Alles wird gut! Der Regenbogen ist ein Symbol des Bundes Gottes mit uns, er ist eine Brücke zu Gott. Wir wissen nicht, wie und wann es weitergeht. Die Chiller wollen durch die Challenges in Kontakt bleiben und zeigen: Wir vertrauen auf unseren Bund zu Gott. Bleiben Sie wohlbehütet und kommen Sie gut durch diese andere Zeit!“

Kerstin Schuh
Gemeindepädagogin des Ev. Dekanats Alzey-Wöllstein

Info zur Person
Seit dem 1. Mai 2012 ergänzt Kerstin Schuh das Team der Evangelischen Jugend im Dekanat Alzey-Wöllstein mit einer halben Stelle. Ihre Aufgaben und Schwerpunkte sind Gruppen- und Projektarbeit in den Gemeinden, Betreuung des Schülercafés „Große Pause“ im alten Rathaus am Fischmarkt 3 in Alzey, Jahresprojekte im Dekanat Alzey-Wöllstein, der Mädchentreff „Girls on Fire“ und vieles mehr.

Kontakt
Kerstin Schuh
Gemeindepädagogin
Fischmarkt 3
55232 Alzey
Telefon: 06731/998795-3
Mail: kerstin.schuh (at) ekhn.de