Corona ist für alle neu. Auch die Kirchengemeinden im Kettenheimer Grund hat es vor nie gekannte Herausforderungen gestellt. Als bekannt wurde, dass ab Ende Mai wieder Gottesdienste möglich sind, wenn dabei bestimmte Schutzmaßnahmen eingehalten werden, gab das einen ersten Hoffnungsschimmer, weil etwas Normalität zurückkehrte. Um die hohen Hygieneauflagen in der Praxis zu erproben, wurden aber meist nur in größeren Kirchen sonntags Gottesdienste angeboten. So gab es zentrale Feiern in Albig, Eppelsheim, Flonheim, Wöllstein, Wörrstadt und Gau-Odernheim. Teams aus Küstern, Organisten, Ehrenamtlichen und Pfarrern hielten das geistliche Leben aufrecht.

Taufen in unseren Gemeinden konnten bei schönem Wetter den Sommer über draußen stattfinden. Dabei entstanden sehr persönliche und kreative Feiern. In Esselborn zum Beispiel wurden auf dem Kirchhof ein Stuhlkreis aufgestellt, ein Altar errichtet und in der Mitte eine Wasserfläche installiert.

Die Wasserfläche zierte ein Taubenbild in der Mitte. Die Tauffamilie hatte zudem blühende Blumen hineingestellt.     Foto: Manfred Hund
Die Wasserfläche zierte ein Taubenbild in der Mitte. Die Tauffamilie hatte zudem blühende Blumen hineingestellt. Foto: Manfred Hund

 

Neue Herausforderungen brachten neue Formen für Gottesdienste. Auch das ist ein Ergebnis der Corona-Zeit.	Foto: Manfred Hund
Neue Herausforderungen brachten neue Formen für Gottesdienste. Auch das ist ein Ergebnis der Corona-Zeit. Foto: Manfred Hund

 

Während der Taufe in Esselborn wurden kleine Papierblüten von den Anwesenden ins Wasserbecken hineingelegt, die sich durch die aufgenommene Feuchtigkeit öffneten. In der Mitte der Blüten standen Fürbitten geschrieben, die von Verwandten und Freunden vorgelesen worden sind. Auch in Wahlheim wurden Taufgottesdienste gefeiert. Einer fand bei gutem Wetter im Hof des Gemeindehauses statt. Dieser wurde durch musikalische Beiträge von Christina Discher (Gesang) und Dr. Michael Busch (E-Piano) bereichert.

Nachdem der Kirchenvorstand Wahlheim für den Kirchenraum ein Hygienekonzept beschlossen und umgesetzt hat, kann dort seit August wieder getauft werden. Geöffnet wurde im Juni das Gemeindehaus – ebenfalls mit beschlossenem Schutzkonzept. Darin finden seitdem die Ortsgemeinderatssitzungen statt. Bestimmungen, die beim Betreten des Gebäudes zu beachten sind, finden sich an der Eingangstür. Zu den Maßnahmen zählt zum Beispiel das Händedesinfizieren. Ein entsprechendes Mittel ist hinter der Haustür bereitgestellt. Wer sich mit anderen zeitgleich im Gemeindehaus aufhält, muss Namen, Adresse, Telefonnummer in eine Liste eintragen, um mögliche Infektionsketten nachvollziehen zu können. Die Liste wird einen Monat im Pfarramt aufbewahrt, um sie im Bedarfsfall dem Gesundheitsamt vorzulegen. Die Liste wird danach vernichtet. Nach den Sommerferien hat für die neuen Konfirmanden der Unterricht begonnen. Auch der Posaunenchor probt wieder.

Im Sommer haben die Kirchenvorstände im Kettenheimer Grund beschlossen, dass in unseren Gemeinden alle Gotteshäuser ab September wieder geöffnet werden. Dabei gelten Schutzbestimmungen, die sich bei zentralen Gottesdiensten bewährt haben: Am Eingang zur Kirche gibt es eine Station zum Händedesinfizieren. Danach werden Namen, Adressen und Telefonnummern der Ankommenden aufgeschrieben. Jeder bekommt einen nummerierten Sitzplatz zugewiesen, damit nachvollzogen werden kann, wer neben wem gesessen hat. Diese Liste wird einen Monat im Pfarramt aufbewahrt. Falls ein Besucher positiv auf Covid-19 getestet wird, wird sie dem Gesundheitsamt vorgelegt, damit das Amt zu den anderen Gottesdienstteilnehmern Kontakt aufnehmen und die Infektionskette unterbrechen kann. Die Liste wird nach einem Monat vernichtet.

Jeder, der zum Gottesdienst kommt, muss beim Betreten und Verlassen der Kirche einen Mund-Nase-Schutz tragen. Dieser darf während der Feier am Platz abgenommen werden. Personen, die den Gottesdienst halten, müssen einen Mindestabstand von vier Metern zur Gemeinde wahren. Im Kirchenraum können Personen aus einem Hausstand oder aus zwei Hausständen nebeneinandersitzen. Zu anderen muss ein Sicherheitsabstand von mindestens eineinhalb Metern eingehalten werden. Gemeindegesang ist wegen der Tröpfcheninfektion nicht möglich, ebenso das Spiel von Bläserchören. Auch auf Abendmahlsfeiern soll wegen erhöhter Ansteckungsgefahr verzichtet werden.

Am 18. August trafen sich die „alten“ Konfirmanden und deren Eltern mit der Pfarrerin in der Kettenheimer Kirche, um über die ausstehenden Gottesdienste der Vorstellung und Konfirmation zu beraten. Dabei wurden zwei Termine vereinbart. Am Sonntag, 11. und 18. Oktober, werden jeweils drei Jugendliche in einer Feier vorgestellt und konfirmiert. Wegen der begrenzten Sitzplatzanzahl in der Kirche sind pro Familie zehn Personen und je ein Vertreter aus den Kirchenvorständen eingeladen.

Am 11. Oktober werden in der Kettenheimer Kirche ab 10 Uhr vorgestellt und konfirmiert:

Lennard Boos, Aufspringmühle, 55234 Freimersheim
Paul Knobloch, Kettenheimer Str. 4, 55234 Wahlheim
Alina Müller, Am Holzweg 1, 55234 Wahlheim 

Am 18. Oktober werden in der Kettenheimer Kirche ab 10 Uhr vorgestellt und konfirmiert:

Johanna Buschei, Hauptstr. 1a, 67294 Mauchenheim
Jeremias Karl, Bahnhofstr. 81, 55234 Freimersheim
Sarah May, Bahnhofstr. 51a, 55234 Kettenheim

Am 20. August war der Infoabend des neuen Konfirmandenjahrgangs. Dort hatte Pfarrerin Anja Krollmann über die Möglichkeiten eines unter Corona-Bedingungen stattfindenden Konfirmandenunterrichts informiert. Dabei wird es in diesem Jahr wegen der Pandemie keine Konfi-Fahrt und keine Konfi-Disco geben. Neun Jugendliche wollen es dennoch angehen und meldeten sich zum Unterricht an. Sie werden in den Gottesdiensten im September in ihren Kirchengemeinden vorgestellt. Hoffen wir darauf, dass all unsere Vorhaben in der kommenden Zeit unter einem guten Stern stehen! A. K.